Ihr wollt Nazi-Deutschland

Das bestimmende Thema dieser Tage ist sicher die Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen. FDP-Mann Kemmerich wird Ministerpräsident vor allem durch die Stimmen der AfD. Ob und inwiefern das alles vorher geplant war und was nun folgt, ob es ein Zurückrudern gibt, Neuwahlen… Lassen wir all das beiseite.

Oft versuche ich, auch diejenigen zu verstehen, die den Rechtsruck offenkundig unterstützen, zumindest in Teilen. Versuche, Argumente wie hohe Arbeitslosigkeit, demographischer Wandel und allgemeines Frustpotential mit einfließen zu lassen und vor allem: Mir selbst ein Bild zu machen. Unabdingbar sind dabei Blicke in die Kommentarspalten in den sozialen Medien der Parteien. Kommentare auf Meldungen mit aktuellem Bezug wie eben der Wahl des Ministerpräsidenten von Thüringen.

Was in letzter Zeit immer breiter, offensichtlicher und direkter zur Schau getragen wird ist leider simple, platte Verherrlichung des Nationalsozialismus und die entsprechende Gesinnung. Symptomatisch ist dabei, dass gejubelt wird – gegen etwas (im Fall von Thüringen gegen die rot-rot-grüne Regierung, ohne dabei auf konkrete Probleme dieser Regierung hinzuweisen) statt für etwas, Lösungen, Änderungswünsche.

Noch schlimmer und offensichtlicher äußert sich die Menschenverachtung der Anhänger unter entsprechenden Posts in geschlossenen Gruppen. So bedauert ex-Fußballprofi Hans Sarpei die Wahl, in der Facebook-Gruppe „Klartext – vernetztes Vaterland“ ergehen sich die Benutzer anschließend in rechts-nationalen und rassistischen Äußerungen.

Was bleibt ist eine Erkenntnis: Es sind viele, zu viele, die diese Stoßrichtung für gut heißen und die sich ganz offen das 3. Reich zurückwünschen.

An die grob geschätzt 10-15%:

Ihr wünscht Euch also ein Nazi-Deutschland.

Gute Nacht.